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Informationen zur Fellpflege

Diese alte Postkarte zeigt zwei Bergamasker aus den 50ger Jahren. Keine langen Dreadlocks, sondern kurz verfilztes Haar (besonders aber zu beachten: die dick verfilzten Pfoten). Diese beiden fidelen Burschen sehen aus, als könnte man mit ihnen durch Dick und Dünn gehen und das haben sie wahrscheinlich auch täglich getan. Auch der legendäre Alpino di Valle Imagna zeigt übrigens eher kurzen Filz und keinen langen Behang.

Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass bodenlanger Behang nicht rassetypisch für einen Treibhund ist, der sich in der freien Natur bewegt. Vielmehr handelt es sich hier offensichtlich um ein Kunstprodukt für Ausstellungen, das auch nur künstlich erhalten werden kann und einfach nicht zu der ursprünglichen Zweckbestimmung dieser Rasse passt. Im Übermaß hindert es die Hunde an der freien Bewegung es ist schwer und es fängt unweigerlich an zu stinken und braucht trotz Wollfett sehr lange, wenn es nass geworden ist. Andererseits ist diese sFell zum Auskämmen wirklich auch ungeeignet und quält Hund und Mensch... Also geht es wie so oft darum, einen gesunden Mittelweg zu finden.

 

Das Fellkleid des Bergamaskers hat sicher etwas damit zu tun, dass diese Hunde sich so schnell nicht provozieren lassen und auch in kritischen Situationen locker bleiben. Beißt doch so schnell nichts und niemand durch diese undurchdringliche Filzschicht! Das gibt natürlich Sicherheit und Souveränität, die diese Hunde auch ausstrahlen.

Soll der Bergamasker auch wie einer aussehen und das typische Rasta-Fell bekommen, braucht sein Besitzer im zweiten Jahr seines Hundes vor allem viel Geduld. Das Haar verfilzt zunächst im Ganzen,  was nicht besonders toll aussieht und zum voreiligen Aufgeben und zum Griff nach dem Entfilzungskamm verleiten könnte - doch keine Panik! 

      

Dies erste Bild zeigt die sich langsam unter dem Welpenfell abzeichnenden Filzknubbel (Wally mit 15 Monaten) während auf dem zweiten Bild schon deutlich die typischen "Dreadlocks" , italienisch "Biocolli" in der Entstehung (ca. 19 Monate) zu erkennen sind. In dieser Zeit  muss mensch beim Fellteilen nachhelfen, sonst entstehen zu dicke Filzplatten, die zum einen nicht besonders schön aussehen und zum anderen verhindern, dass die notwendige Luft an die Hundehaut kommt, was Hautkrankheiten begünstigen  würde.

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Diese beiden Bilder zeigen das voll entwickelte Fell eines Bergamaskers. Nachteile sind, dass man beim Spaziergang sehr viele Fragen von staunenden Passanten beantworten muss und dass das Fell lange zum Trocknen braucht. Vorteile sind: Das Fell bietet einen guten Schutz sowohl gegen Hitze wie auch gegen Kälte. Der Hund haart so gut wie nicht und die Pflege beschränkt sich im Wesentlichen darauf, dafür Sorge zu tragen, dass bei jedem "Fellwechsel" die Dreadlocks überall bis zur Haut geteilt werden. Das ist deutlich weniger Arbeit, als wenn Sie versuchen, dieses Fell mit Bürste und Kamm am Verfilzen zu hindern!